11.03.2025
Die Bundesregierung hat einen Bericht zur möglichen naturverträglichen Windkraftnutzung des Naturschutzgebietes Doggerbank in der Nordsee als Unterrichtung (20/15040) vorgelegt.
Aus diesem geht hervor, dass die Bundesregierung derzeit noch »Wissenslücken« sieht für die endgültige Beurteilung der Auswirkungen einer möglichen Nutzung des Naturschutzgebietes Doggerbank durch die Offshore-Windkraft auf die untersuchten Schutzgüter. Eine von ihr beauftragte Studie komme zu dem Schluss, dass »noch verschiedene technologische und fachliche Kenntnislücken bestehen«. Die in der Studie getroffenen Aussagen bezüglich einer möglichen Naturverträglichkeit seien »mit Unsicherheiten behaftet, da teilweise Annahmen aufgrund von Kenntnislücken getroffen werden mussten«, erklärt die Bundesregierung.
Bis zu einer »späteren Entscheidung« über die Windkraftnutzung des Naturschutzgebietes »Doggerbank« solle die Zeit daher genutzt werden, um dem in der Studie identifiziertem Forschungsbedarf nachzugehen, schreibt die Bundesregierung. Die zuständigen Ressorts, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hätten sich dazu verpflichtet. Zudem sei die Forschung im Hinblick auf weitere technische Möglichkeiten der Verringerung oder Vermeidung von negativen Auswirkungen der Offshore-Windkraft auf die Meeresnatur intensiviert werden, heißt es im Bericht.
Die Doggerbank, eine langgestreckte und 18.000 Quadratkilometer lange Sandbank in der Nordsee, gilt laut Raumordnungsplan für Nord- und Ostsee aus dem Jahr 2021 als für die Windenergienutzung gut geeignet. Bereiche der Doggerbank, die teilweise in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) liegt, sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dieses biete ein zusätzliches Potential von vier bis sechs Gigawatt, schreibt die Bundesregierung. Der Ausbau würde zur dauerhaften Erreichung des Ausbauziels von 70 Gigawatt bis 2045 beitragen.
Um die Möglichkeit einer naturverträglichen Windkraftnutzung des Naturschutzgebietes »Doggerbank« zu untersuchen, beauftragten BMWK und BMUV 2021 eine Studie, die verschiedene Bebauungsszenarien mit Windkraftanlagen für vier beziehungsweise sechs Gigawatt entwarf und Daten bis zum 31. Juli 2024 berücksichtigte. Der Abschlussbericht der Studie liegt den zuständigen Ressorts seit Dezember 2024 vor.
Der als Unterrichtung vorgelegte Bericht stellt die Ergebnisse der Doggerbank-Studie in einer zusammenfassenden Übersicht dar, bewertet diese Ergebnisse aus Sicht der für Wirtschaft, Energie und Umwelt zuständigen Ressorts und gibt Empfehlungen im Hinblick auf eine mögliche naturverträgliche Nutzung des Naturschutzgebietes Doggerbank durch die Offshore-Windkraft.
Bundestag, hib-Meldung 112/2025 vom 6.3.2025